Montag, 3. Januar 2011

die Geburt der Ewigkeit aus dem Geist der Kalligrafie


kalligrafierte Namen auf den Schädeln in Hallstatt (A),
fotografiert von Paul Kranzler


Der Mensch bannt durch das Verteilen von Namen das drohende Unheil, das von Unbekanntem ausgeht. Durch das Schreiben versichern wir uns unserer Existenz.


… und die Geste, uns mit der Hand an die Stirn zu fassen, die wir, beinahe ohne es zu merken, in Augenblicken der Verwirrung machen, wenn es uns fast scheint, als wären wir uns selbst abhanden gekommen, erinnert an die rituelle Geste im Genius-Kult (unde venerantes deum tangimus frontem). Und da dieser Gott in gewissem Sinn der innerste und eigenste ist, muss man ihn in jeder Hinsicht und in jedem Augenblick des Lebens besänftigen und sich günstig stimmen. (G. Agamben: «Profanierungen», S. 8)

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